Future in Base

Gesten in der Nacht ist Bagyam einen etwa 10 m hohen Baum mit einer Taschenlampe hinaufgeklettert um zwei große „Jackfruits“ vor dem gefräßigen „Malabar Squirel“ zu retten. Die Eine, schon halb Gefressene, bekommt die schwangere Kuh Lakshmi zum Schmaus.
Bagyam ist unser nächster Nachbar. Er arbeitet immer wieder hier und ist der Einzige in der Gegend der flink und barfuß und ohne Leiter, noch die Bäume hochklettert. Er erntet auch unsere Avokados. Er hat mehrere Kühe, baut Bohnen an, und der gesamte Clan seiner Frau bevölkert mit seinen kleinen Hütten den Hang unter uns. Sie besitzen das Land nicht, aber sie bebauen es. Einer der Landbesitzer, ein reicher Autohändler aus Madurai mit Grundstücken überall, möchte gern auf dem kleinen Pfad – dessen Wegrechte durch Base für alle dort unten als Pfad eingetragen ist, auf dem sie mit dem Pony die geernteten Säcke hochbringen können – eine „schöne“ breite Teerstraße durch Base bauen. Er liegt uns jedes Jahr erneut in den Ohren. Wir verkaufen ihm das Land aber nicht. Denn in Wirklichkeit will er da unten Feriendomizile für reiche Städter bauen und die Landbevölkerung „checkt“ nicht, das eine Straße nicht zu ihren Gunsten ist. Außerdem gibt es jetzt schon Streit über Wasser bei den vielen neuen Gebäuden.

Ja hier im Urwald wird gerodet und schrecklich gebaut. Beton, sogar Asbest und Blech. Tourismus soll kommen. Aber was für ein Tourismus, Männergruppen kommen hoch und besaufen sich…so in diese Richtung geht die Zukunft.
Die Gefahr aber hier sind die Waldbrände. Schon wieder hatten wir ein großes Feuer über uns. (Menschgemacht) Jetzt schneidet Kumar einen Feuerwall, das heisst breites abhauen der wiedergewaschenen riesen Grasbüschel. Er ist ein überaus fähiger Baumeister…(möchte jemand hier bauen z. B. ein richtiges Lehmhaus??Er ist der Mann – auch einer unserer off und on Mitarbeiter, der handwerklich so hochqualifiziert ist, das es schmerz dass er nicht baut)
Und wir müssen sehen, dass die Arbeiter bleiben. Das geht nur, wenn wir für sie sorgen und auch für die Ausbildung ihrer Kinder/Enkel unten im Flachland. Wir suchen sehr nach einem neuen Mitarbeiter aus der Gegend, aber er sollte wenigstens Autofahren lernen…und das ist schwer, weil er dann wahrscheinlich nicht mehr andere Arbeiten macht und nur noch Autofahren möchte.


Was verstanden werde muss ist, dass es nicht leicht ist ein Waldgebiet hier zu beschützen. In der Zeit in der wir hier sind haben im Umkreis von Kombe sechs Leute Selbstmord durch Gifttrinken gemacht. Es ist die Aussichtslosigkeit, die, hervorgerufen durch die alte Welt, die auf die mechanisch und technisch gesteuerte neue Welt trifft, tief verstörend wirkt. Es sind meistens hübsche junge Leute, Mädchen und frisch verheiratete junge Männer, die das tun. Wir kennen sie und sind jedes Mal zutiefst geschockt. Auch das sind die Geschichten von hier. Diese Problem gibt es bei den Indios in Südamerika, bei den Beduinen in Israel (gerade las ich ein Artikel in der Zeit 09/2023)und so weiter. Die über Jahrhunderte entwickelte Moral (eine fragliche Angelegenheit) und die Moderne ( auch fraglich, da sie ja bekanntlich den Klimawandel hervorruft) dringt auf Menschen, die noch nicht so weit sind damit umzugehen, mit ihrem Fangarmen durch Gier gesteuert, sowie dem Besitzdenken, überall in der Welt auf die sogenannte armen unzivilisierte Bevölkerung ein.

Citravel hat gesagt, dass er den Geist des großen alten Heiler ein paar Mal hier schon herumgehen sah. Mani hat ihn gespürt. Ich habe ihn auch kurz gesehen, ich hatte Gänsehaut, bis er zum Paradies- fly – catcher, einer seltene Vogelart wurde, die mit dem langen weißen Schwanz, dem Spitzenschleier, auch hier lebt. Aber ohne Zweifel liegt über Base ein Spirit. Er kommt von Poompuhar, der uralten Ansiedlung in der der Siddhar Heilige Bhogan (https:/en.wikipedia.org/wiki/Bogar )vor circa tausend Jahren wirkte. Wir bitten ihn für uns alle um Schutz.

Frieden muss erkämpft werden. Heute ist Freitag, am Sonntag ist es wichtig für alle die in Berlin sind dabeizusein.

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