Radikale Veränderung

Eine Transformation braucht Vision und nicht Illusion
Es liegt an jedem einzelnen von uns.

Wir haben in Berlin aus unseren schon vergriffenen Büchern gelesen und es war eine schöne, visionäre Stimmung. Immer mehr – unsere Bücher gibt es nicht einmal mehr bei Amazon, und ja, wir haben noch einiges im Haus-Lager im Odenwald, aber auch nicht mehr alles. Nichts was bleibt, obwohl ich geglaubt habe, mit der Schriftform beständige Werte kreiert zu haben.

Am nächsten Tag haben wir den Film ANORA angeschaut.

Er zeigt die Ohnmacht gegenüber den Menschen, die sehr viel besitzen und unsere Verfügbarkeit, ihnen zu verfallen. Der Irrglaube, es geht auf und wir werden zu ihre Position aufsteigen, ist weit verbreitet.

Sie nennen es Aschenputtel Syndrom! Wenn ein armes Ding von einem reichen Etwas abgeholt wird. Stimmt aber nicht. Aschenputtel ist die wahre Königin, die verkannt wurde und der das Schicksal übel mitspielte, ihr Platz wurde ihr genommen und sie bekommt ihn rechtmässig zurück. Karma. Sie steigt keineswegs auf.

Wir sind und bleiben immer das was wir sind. Der Traum von Geld und Macht ist ein übler Traum, eine Illusion und keine Vision.

Die Begegnung mit Geld oder Macht lässt jemanden, der es nicht hat und auch nicht anstrebt, trotzdem ohnmächtig zurück.

K. I. wird irgendwann besser schreiben und besser rechnen können als wir Menschen – und wird es etwa zu einer unkontrollierbaren Macht werden? Müssen die Kinder überhaupt noch rechnen und schreiben lernen, wenn KI es eines Tages besser kann? Was Kinder jetzt kultivieren müssen, ist ihre eigene Imagination zu entwickeln; und dazu brauchen sie Raum und Zeit und Muße -, sie einfach lassen und nicht andauernd ‚bespaßen‘, belehren oder bevormunden.

Denn was wir haben, und K.I. niemals haben wird, ist die uns eigene Imagination. Nie kann sie von außen kommen, es sei denn wir lassen uns manipulieren.

Das Irrsinnige, Starrsinnige, Unsinnige, dem wir oft nachjagen, kann K. I. niemals berechnen. Es gibt den menschlichen Makel, denn wir machen immer wieder Fehler.

Z. B. verlieben wir uns in etwas oder in einen Menschen und wissen, das kann nie gut gehen, es wird nicht funktionieren, und trotzdem bleibt die Anziehung, die Sehnsucht nach dem Unberechenbaren, dem Unzähmbaren und dem Ungreifbaren – ohne dieses wird Langweile aufkommen, die uns zum zwanghaften konsumieren zwingen wird. Gut für die, die es verkaufen, die Mächtigen.  

Die große Gefahr ist, dass K. I. uns die Vision zur politischen Veränderung nimmt und das wäre schrecklich. Ein Leben ohne den rebellischen Geist, ohne Revolte gegen etwas, ohne Aufstand und Wut – wenn alles glatt und vorprogrammiert laufen wird. Was für ein schrecklicher Gedanke, wenn das Zufällige und Ungefähre aus unserem Leben verschwinden würde.

Das wird dann der höchst entwickelten Form des Kapitalismus dienlich sein und alles wird in den Händen weniger liegen, in denen, die am Hebel der Macht sitzen, und die K. I. als Dienstleister benützen.

Ohne die Kultivierung der eigenen Imagination werden sie uns beherrschen, jene die nicht mehr dem Menschlichen dienen, sondern dem Gewinn. Mir scheint, als ginge es immer um aufsteigen und mehr haben und nicht um die geistige Evolution.

Kommen wir zur Katholischen Kirche, eine Institution mit viel Geld und Macht. In unserem aktuellen Landstreit in Base werden wir verlieren, weil wir uns mit der Macht und dem Geld der Kirche niemals anlegen können und wollen. Obwohl wir im Recht sind und Anwälte und Landvermesser beauftragt haben. Jetzt hat die Kirchen-Verwaltung in Kodaikanal Landbesitz Papiere hervorgebracht und wir sollen so und soviel abgeben und sie auch noch finanziell entschädigen.

Nach Prüfung stellen sich die Papiere als gefäscht heraus. Trotzdem ist die Gemeinde um uns herum so überzeugt und aufgeheizt, dass, wenn wir das Land nicht an sie übertragen Angst haben müssen, dass sie Feuer legen.

So sieht es aus, wenn man mit Macht und Geld zusammenstößt.

Auf alle Fälle ist dies nicht im Sinne von Jesus, oder Maria oder im Bewusstsein von Gott. Ich habe mit ‘Geliebte Gottes’, ein Buch geschrieben, welches Religiosität aus Sicht der eigenen Vision beschreibt und das christliche Denken anders belebt.

Es gibt noch 13 beziehbare Exemplare, wer es für Weihnachten kaufen möchte schreibt mir. Schaut mal für wie viel Geld plötzlich unsere Sachen im Netz angeboten werden und wir nichts damit zu tun haben.Auch das ist der Kapitalismus.

Änderung, Veränderung tut weh, weil es Abschied bedeutet. Jeder spiritueller Mensch glaubt an das Karma der Evolution: Es geht weiter, vorwärts, nie zurück. Fehler sind geschehen, vergessen wir sie und blicken weiter und gehen jetzt zügig in eine sich verändernde Welt mit Mut, aber mit fein geschulter Resistenz zu lullenden Versprechen ‚unter unserer Regierung’ oder ‚mit unserer Glaubensgemeinschaft‘ oder ‚unter uns klugen , ausgewählten Wissenden‘ wird alles besser.

Es bleibt ein Weg ohne feste Beschilderung. Oder ‘truth is a pathless land'(J. Krishnamurti). Den Weg zeigt die Imagination, die jedem einzelnen gehört. Trainiert sie Euch an  durch Bücher Lesen. 

Ein Kommentar

  1. Ich sage auch immer, “Bücher lesen”, wenn mir in einer “Diskussion” gesagt wird, daß ich ja wohl gerade kein Mitspracherecht habe, weil ich den angesagten Kommentator, die Magazinspalte, den Influencer, die Schauspielerin, die Welt der Aktien oder EFTs, die finanztechnische Einschätzung von der und der Entscheidung, die Richtigkeit dieser Kriegspartei oder die Ausweglosigkeit jener Klimakonferenz nicht mit wenigen, wenn nicht einem Satz bewerten könne, ja, manche Namen nicht einmal kenne. Schon sehr viel früher habe ich in weihnachtlichen Zusammenkünften geahnt, welche Themen zu erhitzter Diskussion führen würden, und manchmal, allein, weil ich des öfteren aufgefordert wurde, “doch auch ‘mal etwas dazu zu sagen”, hatte ich verschiedenste Texte kopiert, die ich gerne meinen Familienmitgliedern zu lesen geben wollte, BEVOR wir dann weiter sprächen. Es ist nie dazu gekommen, keiner war nach dem Weihnachtsmenu gewillt, Texte oder Statistiken anzuschauen, und heute, nachdem ich selbst verschiedenste Dokumente in Form von Filmen oder Texten oder Ausstellungen erzeugt habe, kann ich sagen, daß sich das nicht geändert hat.
    Aber ganz stark will ich Anjalis Argument unterschreiben: Bücher sind ein Fundus, und zu aktuellsten Themen können sie, selbst wenn sie schon “älter” sind, 1 Jahr, 2 Jahre, 20 Jahre, 200 Jahre….1000 Jahre…Ideen und Wissen beitragen, daß kein schnell geschriebener Artikel liefern kann. Im übrigen schreibt kein tiefer Denker einen schnell geschriebenen Text, egal, wie erfahren er ist und wie wissend oder gar weise. Das ist ein Grund, warum die Denker, deren Auffassung zu aktuellen Themen ich allzu gerne, am liebsten täglich, lesen würde, keine solcher schnellen Texte produzieren. Denn es ist unmöglich, es braucht mehr als die rein mathematische Kombination des bestehenden Wissens und dessen Umsetzung in eine Verlängerung und Vision des Geschehens. K.I. macht das, aber kann es nicht (abgesehen davon, daß K.I. vom “bestehenden Wissen” keinerlei Ahnung hat).
    Aber neben der Autorin gibt es noch die Rezipientin, z.Bsp. eine Leserin, die ebenfalls über wichtige Qualifikationen verfügen muss. Also wie liest man überhaupt Bücher – mit Gewinn, sozusagen…
    da sind wir dann wieder beim Yoga, und der Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Ich lese zur Zeit das neu in Englisch erschienene Buch von Anjali und Sriram, Natyayoga – jeden Morgen über eine Emotion – und behalte die Erinnerung daran über den Tag lang – eine empfehlenswerte Übung! Inspiration sei mit uns!

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