Theresa wurde zu meiner kleinen Geschichte und ist seit einiger Zeit im blog lesbar.
Aber danach kam das Drama.
Zwei Betrunkene, einer 35 Jahre der andere 15 Jahre alt, haben Theresa im besoffenen Zustand überfallen und…naja – das halt.
Ich hatte den Mann gesehen. Er hat Gras für Besen geschnitten. In unseren naturgeschützten Bergen etwas schneiden zu dürfen, muss man Ureinwohner sein, also zum Stamm der Adivasis gehören. Deshalb hatte er den Fünfzehnjährigen angeheuert…aus den Adivasis Clan.
Ich wurde vor einiger Zeit auf die beiden aufmerksam, weil sie unser Base Land an der kleinen Kapelle benützt haben, um die Gräser gebündelt auf dem leeren Platz vor der Kirche zu stapeln. Seine zwei Pferde hatte er an den beiden vorderen Füssen zusammengebunden, damit sie nicht weglaufen und ich fand es traurig, wie sie humpelnd versuchten an Gras auf Baseland zu kommen. Wir hatten ihn angesprochen; er war ausgesprochen unsympathisch. Er sei morgen weg, so sagte er. Kleine Augen, ein verquollenen Gesicht. Er sei aus Pallani gekommen. Mittlerweile denke ich, alle diese Gauner kommen aus Pallani. Aus der Kleinstadt, der Tempelstadt, der zivilisierten Ebene.
Einige Zeit später, als wir zum Kaliwaldheiligtum wanderten sah ich dort auf dem freien Platz vor dem Baumtempel ein Zelt. Und hörte in der Wildnis zwei Männerstimmen, sie schlugen Gras. Es hatte etwas Unangenehmes. Theresa lebt hier in der Nähe, so reime ich es mir heute zusammen.
Wir waren schon in Chennai, als Theresa uns anrief und uns das Schreckliche mitteilte.
Warum ich das hier öffentlich mache? Der Clan Chef der Adivasi sagte, er kenne die Welt nicht mehr und hätte keine Autorität mehr bei den Jungen seins Clans. Ihr Lebensstil ist vorbei: „Wir werden verdrängt von den herbeiziehenden Spekulanten. Unsere Jugend will da mitmachen und sucht Geld!“ Aber der fünfzehnjährige Junge sei eine Stunde von vielen Männern verprügelt worden, er könne sicher einen Monat nicht mehr laufen.
Die Männer, die den Knaben, der von einem erwachsenen Mann aus dem Tal Alkohol und Gedanken eingetrichtert bekam, verprügelt haben, klangen stolz, berichtete meine Nachbarin. Ich rief sie an um nachzuforschen, wie und was los sei. Und was wir konkret jetzt in Base zu unternehmen hätten. Wie wir in Zukunft dort Schutz für Frauen aufbauen.
Ich schreibe jetzt auch an die weibliche Kraft im Universum. Ich frage, warum sie das zulässt. Ich verstehe es nicht, was ihn Männern vorgeht, dass sie Sexualität und Befriedigung auf diesem Weg suchen müssen. Wenn ich Gewalt in Verbindung mit dem Lustgewinn bringe, sehe ich als Konsequenz den große Vernichtungskrieg. Er beginnt schon im Kleinen.
Angesichts des Leids, dass uns umgibt, müssen wir die Transformation, alles ganz ganz anders zu sehen anstreben.
Das Schema Vergeltung und Strafe, mit dem wir heute auf Gewalt reagieren, führt zur Vernichtung.
Das ist doch die Herausforderung in diesen Stunden. Dafür habe ich spontan vor dem Kaliwaldheiligtum getanzt.