Derzeit räumt ein team von Zehn den verbrannten Wald auf, während 12 Yogalehrer aus Indien hier sind und alles stark machen mit Mantren und ihren yogischen Gedanken. Leider hat die Kuh kein Gras, weil 3 Acre verbrannt sind. Aber wir geben nicht auf und jetzt da das Lanterna Unkraut auch weggebrannt ist, werden wir nun das Beste aus der Situation machen und neu pflanzen. Auch das Gras wird wieder spriessen. Seit gestern regnet es. Welch Segen!
Dazu ist ein großer neuer Wasserspeicher im entstehen. „Die Arche Noah ist eben hier im Bau….!!!“denke ich mir zum Trost für all die Mühen und den Aufwand. Wir können den Nachbar auf Entschädigung verklagen, aber bis das durch ist sind Jahrzehnte vergangen. So ist das in Indien. Die soziale Ungerechtigkeit unter den Menschen ist ein größeres Problem, erst dann kann man an so was wie Umweltbewusstsein propagieren.
Während in Europa junge Leute und ältere Experten wegen ‚climachance’ auf die Straße gehen, wird anderswo der Regenwald abgeholzt oder abgebrannt, weil gedankenlos Feuer angezündet wird um geringe anbauabfälle zu beseitigen. Brennen bedeutet Aufräumen und Kontrolle ausüben. Die Erde kahlrasieren, der Erde eine Glatze verpassen, sie kastrieren, sie sauber machen und über sie bestimmen.
Solange der Sterilisationswahn, das Keime Töten, das in Plastikverpackte frisch und neu Erhaltene, der Gedanken des Unberührten, die Gehirne im Griff hat, begreift nie jemand die Erde. Sie ist schmutzig und voller Keime, gottseidank, noch.
Es ist zum verzweifeln! Wenn wir hier ins Tal runter fahren und auch da alles abgebrannt, alles verkohlt ist. Es ist sozusagen überall.
„Wenn Regen kommt sprießt alles neu und die alte Bäume bauchen wir nicht, die dummen Baumriesen nehmen Platz weg. Wir haben nur in den sonnigen Bohnengärten große Erträge, gut gedüngt, schön mit Chemikalien bespritz sind sie sauber und grün und ohne Makel!“, denken die Ur- bauern hier. “Das wollen die Leute in den Städten sehen. Schone flecklose Bohnen, möglichst in Plastik eingeschweißt”, denken sie weiter.
Solange unser Konsumverhalten sich nicht ändern, – wobei Menschen das Recht haben mit ihrem Konsumverhalten alles zu verändern, alles zu bestimmen – ist die Forderung nach einer politische Lösung zum Klimawandel irrelevant. Wir brauchen nicht einem irgendwelche politischen Parteien wählen, es reicht ein radikal anderes Konsumverhalten in der Masse zu propagieren. (Nicht umsonst schreibe ich einen Roman, in dem 2027 Werbung verboten ist.)
Was ich hier diese letzten Monate erlebt habe, hat mich radikal in meinem Denken werden lassen. Nach drei Monaten hier in der Bergwildnis habe ich Eingebungen erhalten, die mich weiter konstant verändern:
Gegen Werbung streiken. Nichts mehr bei amazon bestellen. Wenig besitzen. Und verzichten auf vieles.
Das ist auch Protest gegen Klimawandel. Einfaches Leben bringt Essenz, Essenz bringt Freude, ja Glück. Träume nehmen die Hälfte der Lebenszeit ein. Vergesst sie nicht!!!
Und wir haben im übrigen unversehrten Land eine großartige Kaffeeernte und Bananenernte, und so ist Schreckliches nah bei Schönen. Wir müssen den Honig nicht im Supermarkt kaufen und die Milch trinken wir von unserer Kuh und auch Gemüse kommt aus dem Garten….das ist einmalig.