summer of love 68/ jetzt in Berlin Summer 19

Im db–palaispopulaire.com findet eine Ausstellung über Hippies statt.
Sie zeigt, wie die Idee geboren wurde, sich den “tribal cultures”, also den sogenannten primitiven Völkern, anzunähern und von ihnen und auch von den indischen (wie Yoga) und fernöstlichen Lehren (wie Zen und Makrobiotik) zu profitieren um zu einer andere Weltanschauung zu gelangen. Dazu gehörte auch der intelligente Umgang mit Drogen.
Leider gab es viele Mitläufer und hang-on Leute, die sich rein äusserlich einreiten.
Ohne meine aktive Beteiligung an der Hippie-Szene in San Franzisko wäre ich nie zur indischen Tänzerin geworden und auch nicht zu dem was ich heute bewusstseinsmäßig vertrete.
In Deutschland war man 68 sehr mit der Aufarbeitung des Nazideutschlands beschäftigt und formierte sich eher als Protest Generation, die marxistischen Lehren folgte.

Die Frage bleibt: Warum gibt es trotz dieser Bewegungen, gerade heute wieder, so viel Gewalt unter Menschen?

“Fridays for future” ist eher eine Bewegung aus der Angst heraus, die Lebensgrundlagen zu verlieren. Sie fordert kein erweitertes Bewusstsein ein. Aber nur dieses kann was verändern. Vielleicht beginnt es ja jetzt doch wieder…
Bei der Ausstellung sind keine Originale zu sehen, sondern viele Kopien von Postern .Die begleitenden Events laden zu Tanzworkshops ein (für 15 € pro Teilnahme für ein bis zwei Stunden).
Das geht leider am Geist der Hippie Kultur völlig vorbei, denn diese bestand aus spontaner, unkontrollierter Kreativität….die nicht vom Staat oder ihren Kulturinitiativen herbei gekauft wurde.

Leute wo bleibt so ein Forum heute????? Sollten wir nicht für solche Freiräume kämpfen?

Das Humboldforum hätte das werden können. Etwa geflüchteten Syrier die uns in solchen Räumen berichten was wirklich passiert, und uns ihre Kultur zeigen, oder die geflüchteten Chinesen aus Honkong, oder die Ukrainer, die Afghanen. Und dann diese Menschen, die aus Afrika zu uns fliehen, sie müssen zu Wort kommen, uns erläutern, warum sie fliehen. Wir wissen es nämlich nicht. Lokale, in denen Flüchtlinge kochen, könnten eröffnet werden, und sie könnten uns dann vor Ort und live durch Dolmetschern erklären, warum sie nicht in ihren Ländern bleiben können. Wir müssen Migration verstehen lernen. Nur durch sie können wir erfassen, warum die Weltordnung so nicht weiter bestehen kann.
Statt dessen wird das Humboldforum ein elitäres Forum, welches wieder unsere egozentrische und eurozentrische Sicht auf den Rest der Menschheit präsentiert, sich dabei aber geschickt mit Offenheit und Weltkultur bestückt.
Die Zeit schreit nach einer großen neuen Hippie-Bewegung jenseits der Institutionen. Wenn der Staat uns nur einfach die Räume gäbe, ohne gleichzeitig zu bestimmen und zu bevormunden. Kultur braucht eben eine gewisse Anarchie um sich zu entfalten.