Gendern *

Es war schön endlich wieder Publikum zu haben …und dann noch so Viele, die alle gebannt zuhörten. Meine erste volle Lesung, nach dem bei den anderen Lesungen – trotz open air- die Menschen zögerlich kamen. Dieses mal ein Erfolg dank der Tagung von BDY im Schloss Buchenau bei Fulda.

Jedesmal hinterher werde ich angesprochen, wann kommt das Hörbuch? Ach ja sehr gern, muss aber alles arrangiert werden. Da ich weiter schreiben möchte, tauche ich oft ab in den Sprachraum…und da liegt mir am Herzen: ich “gendere” nicht! Es gibt: die Sonne und der Mond….die Sonne ist stärker, der Mond lebt von ihrer Kraft.
Dazu benennt die deutsche Sprache: die Seele. Und Wörter wie Polizisten und Wächter beinhalten die Seele, also selbstverständlich deshalb auch die weiblichen und trans- Menschen.

Wie würde ein Mythos übersetzt klingen, wenn es gegendert würde? Oder James Joyce sein Ulysses? Das lese ich gerade und manchmal ist es eine Offenbarung der Freiheit. Die deutsche Sprache ist so wundervoll. sie braucht sich nicht verbiegen. Das Weibliche ist stark in ihr, muss nur einfach endlich auch thematisch hervorgebracht werden: als Literatur und nicht sich rechtfertigen. Hier zulande schreiben die Frauen über Ehekrisen und wie sie aufs Land ziehen und die Männer, wie sie die Welt retten. Diese thematische Auswahl könnte sich doch bald mal ändern!

Ein Kommentar

  1. LiebeAnjali,
    es freut mich riesig, wie Du die deutsche Sprache beschreibst, und das sehr wohl in einem Wort mehr verborgen und enthalten ist, als es auf den ersten Blick zu sehen ist. Wir Frauen haben es gar nicht nötig, explizit hervorgehoben zu werden, bzw. eine Stellung innerhalb eines Wortes einer Sprache zu bekommen. Das wäre tatsächlich ein “verbiegen”! Danke für diese tollen Worte (zum Thema – gendern).

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