Die Gründung von Base

Am 24./25./26.März haben wir die Yogahalle, Mehrzweckhalle oder auch einfach den meetingspace mit einer Feier eingeweiht. Die Anreise der Gäste erfolgte, als wir noch als Schrubberteam kübelweise Wasser schütteten um den letzten Baustaub wegzuschrubben. Das Gebäude besteh in Ost West Richtung aus Lehmwänden und an der Nord und Südseite aus Natursteinwänden und einem hohen Ziegeldach. Im traditionellen Kodaistil hat es Bay-windows, die sehr schön zum Sitzen sind. Der Osteingang liegt hinter Felsen direkt unter dem heiligen Bobaum und genau gegenüber zum Westeingang führt die große Natursteintreppe, die gerade noch fertig wurde und die in den Wald hinunter führt. Ein Jakaranda-baum hat lila geblüht. Später blühte ein hoher Champakbaum mit den traumhaft gelben Blüten und ihren betörenden Düften.
Samstagfrüh 25.3. gab es ein Pudja am Felstempel und danach eine lange chanting-session mit vedischer Rezitation mit 10 Stimmen. Die Akustik in der Halle ist gut. Wir hatten an die 40 Essen auf Bananenblättern serviert und es wurde viel gesungen und getanzt. Auh ich war von der Stimmung getragen und habe in einfaher Arbeiterkluft, weil ich so beschäftigt war mit der Organisation des Pudjas dem Feuer, Wasser, der Erde, dem Äther und dieses alles dorthinzu bringen und vielem anderen, keine Zeit zum Umziehen- ich blieb einfach so in der Schrubberkluft und fing an loszutanzen … gelöst und glücklich über das Vollbrachte. Besonders bei “kale tuki” (Bein erhoben…tanzt siva) das Sriram so schön sang, file ich in ein tiefes Bhava des ananda. Das sind so die unerwarteten Sternstunden von denen es auch kein video gibt. Der Moment ist unfassbar und schon vergangen.
Später haben Sravast, Shiela, Joytsna gesungen. Es kamen an die 30 Leute den ganzen Tag über vorbei und segneten unser Unternehmen, abgesehen von den 20 Gästen die aus Bangalore, Poona, und Chennai angereist waren. Kollegen von Sriram, Familien Mitglieder und Freunde. Dr Sukumar kam überraschend. Er ist einer der weltweit größten Wildlife Experten und hat natürlich mit Prabakhar, der u.a. für den Naturschutz in Indien tätig ist, sich lange unterhalten und sie haben uns ihren Expertenrat gegeben was mit dem Land weiter zu tun ist.
Als Raja (Mauer und Bauteamleiter) irgendwann mit Vasu und Guru kamen, bekamen sie großen Beifall von allen für die schöne Arbeit am wahrscheinlich gelungensten Bauwerk in BASE.

Gleich am Sonntag ist die erste indische Yogagruppe angereist und es gab etwas An-und Abreise stau. Aber eine indische Gruppe findet sich schnell zusammen zurecht und improvisiert mit “space” und großartiger Laune. Natürlich trägt die gigantische Naturkulisse zu all dem bei. Man kommt bei Mutter Natur an. Auch ein zurükgebliebener Stipendiat aus der Gruppe unserer längst abgereisten Partner, dem es nicht so gut ging, wurde über die Tage im überfüllten BASE aufgenommen – seine Fahrt wurde im Auto mit unseren Gästen zurück nach Chennai sowie sogar sein Aufenthalt dort organisiert.

Base wudre gegründet um oben in der Natur der wilden Berge einen geistigen Raum der Freiheit zu schaffen. “Freiheit heisst ja nicht, zwischen vorgegebenen Optionen nach undurchschauten Präferenzen wählen zu können, sondern sich kritisch und also verändernd zum bloß Gegebenen verhalten zu können”, wie der Philosoph Christoph Menke in seinem Gespräch in “Die Zeit vom 11.5.” sagt.
Es geht uns um die Veränderung. Dem Wandel in der Beziehung des Subjekts zum Objekt. Im großen Ganzen gesehen, um die sich in Bewegung befindende Verbindung zwischen Geist und Materie. Zwischen fester Erde und unserem Tun auf ihr als yogischer Erfahrungsprozess.