Auferstehung

Stille ist schwarz und tief. Der Mond spiegelt sich im Teich…wo sind die Kröten? Früher vor vielen Jahren – oder waren es wenige Jahre? – quakten sie. Ihre Paarung war pflatschig, patschig Kröten massig lasziv, dafür unermüdlich um diese Osterzeit. Sie waren laut, sie waren zu Hunderten und glitschig glitten sie hinein ins Nass. Sie fehlen. Es ist keine einige mehr da. Die Stille ist unerträglich tief, sie ist unheimlich. Wo sind die Kröten? Ihr Laich, die kleinen süßen Kaulquappen? Wo ihre Auferstehung aus dem Artensterben?
Morgen werden die ersten Wildkirschen blühen. Dann wenn die Frühlingssonne wärmend aus den blauen Himmeln tanzt und alles umarmt und an sich drückt, wenn an Ostern die göttliche Natur wieder aufersteht, dann werde ich sie vermissen – die Bienen. Mal tummelt sich eine verloren in den Zweigen und ich höre mich schon rufen: Da, eine Biene!
Warum sie weg sind, ist allen bekannt. Besonders den Wissenschaftlern, aber die beschäftigen sich mit Vorliebe mit Corona. Ach, Herr Lauterbach, Du hast schon eine Wahrheit gefunden, Deine, aber es ist die in der Blase aus Statistiken und Zahlen. Berechnungen lieben sie hierzulande, es gab Zeiten, da hat man die Schädel der Menschen berechnet und sie dann Rassen zugeordnet.
Wacht auf, Zahlen sind abstrakt. Um Abstraktion zu verstehen braucht es den yogischen Geist, es braucht das friedliche Gemüt. Rhetorik wie „wir retten Millionen Leben in Deutschland, wenn wir zuhause sitzen“ ist bedenklich. Es sind keine Millionen in Deutschland gestorben. Wenn wir die Pest hätten dann wären 60 % der Menschheit gestorben, so wie die Tierarten die weg sind, wären wir weg. Es sind doch nur 0,2 – oder 2, 0 gestorben, genaue Zahlen sind unbekannt, aber wenige hat die Menschheit durch die Pandemie verloren.

Stille wollt ihr? Viren sollen ausgerottet werden wie alles andere Leben schon ausgerottet ist. Nein, die Nacht bleibt schwarz und tief und Prakriti, die Schöpfungsenergie kommt langsam, in Wellen. Ihre vielen Wellen sind eine einzige Bewegung im Weltenraum. Wenn wir so viel Tiere und Pflanzen zerstören, vorher auch noch misshandeln, wird sie uns eines Tages mitreißen in ihrer kosmischen Wut und ihrer Sehnsucht nach Gerechtigkeit.

In Indien, in unserer Base, gibt es noch viele Kröten und Bienen und Schlangen und Skorpione und Spinnen. Dort gibt es keine Corona-Fälle in der Umgebung. Die moderne Zivilisation bringt neue Pandemien mit sich. Wir haben Base geschaffen um dagegen zu denken. Und Base lebt auch wenn wir hier sind. Gerade ist eine der größten, berühmtesten und wundervollsten indischen Künstlerin dort mit ihrem Team. Sie will in dieser Lebendigkeit der Artenvielfalt kreieren. Neulich waren 25 junge Leute aus den Städten Indiens einen Monat dort um Yoga zu üben. Base wurde gegründet um tief zu denken um ungewöhnlich zu leben, weil völlig naturnah um gegen den Trend der Verkünstelung zu Kunst zu finden. Und da es Base gibt muss man nicht unbedingt hinfahren, es ist ein Platz in unserem Bewusstsein.

Wir hören in Indien sind viele geimpft (mehr als hierzulande) aber Corona ist mutiert und nochmal mutiert, sie nennen es dort „double Mutation. Wie ich höre, funktioniert dafür keine Impfung mehr. So siegt Prakrit. Sie lacht uns aus mit unseren lächerlichen Bemühungen das zu töten, was uns nicht passt, was stört, oder aus Profitgier zu töten…, das wird nicht aufgehen, dieses Denken ist am Ende.
Die Auferstehung des Geistes findet statt. Bleibt kreativ! Wir konnten drei Bücher während der Pandemie herausbringen: Bei Draupadi, bei Herder und bei Theseus. Wir sind dankbar. Frohe Ostern.

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für den aufbauenden, hoffnungsvollen Text. Die Natur ist stets mächtiger als wir Menschen. Wir sollten sie dafür umso mehr lieben, ihr huldigen und uns von ihr umsorgen lassen. Viel mehr als irgendwelche Details aus einer selektiven wissenschaftlichen Betrachtung zum Maßstab unseres Handelns wählen. Es geht immer um das Ganze.
    Herzliche Grüße und einen wunderbaren, summenden, schwirrenden Frühling für alle…

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